Dienstag, 16. Februar 2010

Alles auf Anfang

Als ich dieses Blog vor 16 Monaten begonnen habe, ging eine große Liebe zuende. Insofern kann man jetzt durchaus von einer Zäsur in meinem Leben sprechen. Nun steh ich an der gleichen Stelle, und doch ist alles anders. Das Model, Senorita Pusteblume hat mir klar gemacht, dass aus uns wohl nichts mehr wird.

Das Neue in diesem Fall: Diesmal bin ich der Verlassene. Und: die Beziehung scheiterte, bevor sie begonnen hatte, nicht erst nach vielen Jahren.

Aus dieser netten Bekanntschaft ist für mich so viel mehr geworden. Mein Kopf dachte und mein Bauch fühlte, das ist sie. Die, nach der Du gesucht hast. Bei der Du keine Zweifel hegst. Sie hatte keine Makel, die ich ihr ankreiden könnte. Sie ist ein toller Mensch, in allem.

Vor einigen Wochen gestand ich ihr meine Liebe. Es war alles so ungeplant, ich stellte mich äußerst dämlich an, ohne Kalkül, einfach aus dem Bauch heraus. Das musste schief gehen. Sie fühlte sich "sehr geschmeichelt". Seitdem hat sie mich meistens "sehr lieb", aber sie "liebt" mich nicht. Alle Versuche, das zu ändern, scheiterten. Jetzt zieht sie weg in eine neue Stadt, lernt neue Leute kennen, hat neue Ablenkung und hat mich seltener um mich herum. Es kann nur schief gehen. Denn einfach öfter bei ihr gewesen zu sein, als die anderen Typen, das war meine Stärke. Sonst wohl kaum was. Diesen Vorteil verliere ich nun.

Ich habe eine Weile darüber gegrübelt, ob ich jetzt jeglichen Kontakt abbrechen soll. Ich werde es nicht tun. Ich werde die Zeit mit ihr bis zum letzten Tag genießen und es dann vorbeigehen lassen. So ist das Schicksal. Menschen kommen, Menschen gehen, Zeiten ändern sich. Und ich treibe im Strom.

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

kopfhoch
es wird schon wieder...
ich hoffe du bleibst uns dennoch erhalten...
danke
lg
Der Frisoer

twofaces hat gesagt…

und irgendwie schmerzt es doch zu "sehen", daß die Liebe dahingleitet - dies betrübt mich ungemein aber vermutl. dich nochmehr. Ich hätte mir für Dich - für Euch - mehr gewünscht!

Anonym hat gesagt…

das kommt - zumindest für mich - nicht überraschend, denn manche dinge sind von außen vielleicht schneller ersichtlich als für jene menschen, die mitten im geschehen sind. so reflektiert sie auch sein mögen.
schlapphut, du wirst sie schneller vergessen als du jetzt vermutest:

ihre texte, deine texte - größer konnte ein kontrast eigentlich nicht sein. und auch wenn du mir sicher widersprechen wirst, ich fand und finde diese frau seltsam. ihre texte erscheinen (von der ausdrucksschwäche einmal abgesehen) eigenartig. ja, ich würde fast sagen: selbstbezogen.

du wirst sie vielleicht vermissen. aber nicht lange, denn sie wird keine dauerhaften spuren hinterlassen, dessen bin ich mir sehr sicher. egal wie exzessiv euer sex war.

ElbKind hat gesagt…

ach lieber Herr Schlapphut - ich hatte die letzten Tage bzw. bei den letzten Einträgen so eine Ahnung...klingt vielleicht komisch, aber den Berichten fehlte irgendwas...

Es ist sehr schade, man hat gemerkt, dass bei Ihnen da mehr war. Aber wie Sie schon schreiben - so ist das im Leben.

Auch wenn es bestimmt nicht tröstet: ich bin jetzt mit der Frau verheiratet, mit der ich am Anfang ähnliche geile Erlebnisse hatte und Grenzen überschritten habe. Über 1 Jahr lang. Was soll ich sagen: es ist vieles Schönes hinzugekommen - aber das Geile, das Versaute, das Unersättliche ist weg. Als hätte es das bei ihr nie gegeben. Und mir fehlt es seit langem sehr. Auch deshalb lese ich bei Ihnen so gerne ;-)

Sie wissen ja - eine Pusteblume können Sie nicht festhalten. Genießen Sie alles was war und was zum Abschied noch kommt. Und zelebrieren Sie einen großen, geilen Abschied. Das ist wichtig!

Und berichten Sie bitte weiter ;-)

Schlapphut hat gesagt…

@Anonym, info: Es war nicht der Sex. Klar, der war aufregend, neu, hin und wieder extrem. Aber das war es nicht, zumindest nicht direkt. Die Magie bestand darin, dass wir die vollkommene Offenheit leben konnten. Ich kannte dieses Gefühl überhaupt nicht, dass ich einer Person, die mir so nahe steht, doch alles sagen kann, wirklich alles, was ich denke, wie ich fühle. Ich fühle nie Zwang. Das ist etwas sehr Besonderes. Etwas, dass ich nicht aufgeben will.

Anonym hat gesagt…

Entschuldige, wenn ich das sage, aber daran merkt man wie jung du noch bist, Schlapphut. Auch die schönste Magie und die größte Offenheit bedeutet nicht, dass es auch dauerhaft ist.

Ganz im Gegenteil heutzutage ist nichts dauerhaft. Entweder lernt man nun den Augenblick zu genießen, egal wie kurz er ist. Oder man betrauert es sein Lebenlang und wird nicht glücklich.

ISt nicht tröstend und um ehrlich zu sein will ich gar nicht trösten. Den du wirst schon von alleine darüber hinwegkommen.

Micha hat gesagt…

"Wir haben einen Moment verharrt, um einander zu begegnen, einander kennenzulernen, zu lieben und zu teilen. Es ist ein kostbarer Augenblick, aber er geht vorbei – er ist nicht mehr als nur ein kleines Verharren in der Ewigkeit. Wenn wir mit Fürsorge, Liebe und leichtem Herzen teilen, erzeugen wir Wohlstand und Freude füreinander. Dann ist dieser kurze Augenblick es wert gewesen."

Siddharta Gautama
563–483 v. Chr.

tabsie hat gesagt…

schlapphut:

nein, kein versuch, etwas schlaues zu sagen. kein trost. nur so viel:
die zeit ist verlaesslich.
sie wird dich weiterziehen, und neues, buntes bringen, wofuer der abschied von senorita pusteblume platz macht.

lass dich nicht haengen, zumindest nich zu lange - bald kommen neue duefte, neue bilder, neue....

ich hasse abschied, wie weniges auf erden!! und doch: wir wachsen, wenn wir ihm in die augen schauen.

drum moechte ich das wort abgeben an r.m.rilke, und dir kraft wuenschen!! go on!!

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abschied

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.

Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,
das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,
zurückblieb, so als wärens alle Frauen
und dennoch klein und weiß und nichts als dies:

Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,
ein leise Weiterwinkendes - , schon kaum
erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,
von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.

Anonym hat gesagt…

Es war spannend, Dir beim Verlieben zuzusehen, auch wenn man tatsächlch aus ihren Texten herauslesen konnte, dass da weniger wahr.
Kopf hoch. Irgendwann komt die eine, die bleiben möchte.

Bibi Blog hat gesagt…

Lieber Schlapphut
Promiskuität und Liebe stehen sich zu 99% im Weg, weil Einer von Beiden zu 99% leidet, auch wenn es keiner zugibt. Hier wohl auch. Fräulein Pusteblume vögelt rum, du vögelst rum....Das kann ja nix werden. Auch wenn man mit körperlicher Treue nicht viel anfangen kann - jedem das seine - wenn man schon zu Beginn keinerlei Exklusivität aufeinander hat, kann das ja nie was werden. Bei zu viel Offenheit gilt übrigens dasselbe. Man sollte einander nicht von Beginn an alles auf die Nase binden. DAS, habe ich aber auch erst gelernt, als ich schätzungsweise 10 Mal denselben Fehler gemacht habe ;-))

Schlapphut hat gesagt…

Aber Bibi, ich leide garnicht. Ich habe eine traumhafte Zeit mit ihr. Es ist halt blöd, dass diese Zeit vorbei gehen wird. Aber grundsätzlich geht es mir bei ihr so gut wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr.