Mittwoch, 3. März 2010

Fetischkleidung für den Winter

Da der Joyclub hier ja scheinbar allerseits bekannt und beliebt ist, greife ich das Thema auch mal kurz auf, hatte ich doch vor einigen Tagen auch wieder die Diskussion über Post, die man als Frau so geschickt bekommt...
Hier ein Beispiel, was im Briefkasten einer Freundin landete:

hallo XXX, .... ich möchte nicht unhöflich oder mit der tür ins haus fallend rüber kommen, vielmehr suche ich eine frau für mehr als einen abend, eben eine die meinen wohl einzig devoten fetisch teilt und spass daran hätte, einen hübschen mann in den mund zu kacken. wenn es dir zusagt oder dich reizen würde, schicke ich dir gern ein paar fotos. ....

Und was lernen wir daraus? Vielleicht sollten wir doch alle sicherheitshalber bei der Rubrik : "ich mag nicht:...." nicht vergessen, den gern verwendeten satz : "alles was ins klo gehört" zu ergänzen ;)

Bei der nachfolgenden Diskussion mit Herrn Schlapphut konnten wir leider nicht so genau klären, ob das, was die Menschen daran aufgeilt, nun allein die Erniedrigung ist, oder was sonst den Reiz an solchen Spielen ausmacht.

Eine andere Geschichte über interessante Fetische habe ich selbst zu berichten, schrieb mich doch mal ein echt gutaussehender Typ meines Alters an und fragte sehr nett und höflich, ob ich es mir denn vorstellen könnte, mich von ihm in einem Gymnastikanzug fotografieren zu lassen, wie sie in den 80ern Mode waren. Nachdem ich freundlich verneinte, war sein nächster Vorschlag, dasselbe stattdessen mit ihm zu tun, und er sendete mir ein Foto von sich selbst, wie er gefesselt mit Ganzkörpergymnastikanzug und Turnschläppchen auf dem Boden kniete.

Vielleicht hat einer von euch auch die TV-Dokumentation über einen Strickzirkel in einem abgelegenen polnischen Dorf gesehen, die nicht nur schnuckelige Häckelbikinis herstellen, sondern auch flauschig gestrickte Ganzkörperanzüge, die aussehen wie Mumiensäcke mit Eingriff. Diese werden in Deutschland in einer kleinen exklusiven Strick-Fetisch-Boutique an begeisterte Kunden verkauft...

Ich bin immer wieder fasziniert welche Fetische die Menschen sexuell erregen oder sogar befriedigen. Vielleicht hat einer der geneigten Leser auch eine Vorliebe in Richtung KV, NS, Wolle oder Anderes, und möchte in einem Kommentar mir neugierigem Pusteblümchen erklären was ihn daran reizt ?!?

9 Kommentare:

me hat gesagt…

ich finde die vorstellung, einen vollständig bekleideten mann in der öffentlichkeit (z.b. in einer bar oder in der u-bahn) auf seinem schoß sitzend anzupinkeln, ziemlich erregend. ich habe es noch nie ausprobiert (NS schon, aber nur zuhause unter der dusche und ich fand es eher nicht so toll...), aber die vorstellung finde ich total geil.

alledings denke ich, dass die reale umsetzung mir nicht im ansatz zu gut gefiele wie die fantasie.

wortbestätigung "comin" ;D

Anonym hat gesagt…

bin schon seeeeehr auf die kommentare gespannt
danke
lg
Der Frisoer

Anonym hat gesagt…

Seltsame Frage. Warum steht der eine auf Analsex, der andere auf NS? Meist sind es irgendwelche Erlebnisse in der Kindheit, manchmal ist es eben einfach so. Aber wie soll man das jemandem erklären, das kann man doch vermutlich nur nachvollziehen, wenn man selbst einen Fetisch hat.

Ich finde Fetische an sich faszinierend und praktisch, ist doch schön, wenn Mensch einen wunden Punkt hat, der ihn erregt. Eine Art geistiger G-Punkt =)

Anonym hat gesagt…

nun.....ich bin ein Fan von ns/kv. ich bin dabei immer in der Empfänger. Mich reizt dabei weder das devot oder sonst was sein. Ich finde es einfach extrem geil etwas ganz verrücktes und verdorbenes, vielleicht auch verbotenes zu tun.Und das Gute an unserem Fetisch....wir tun keinem weh dabei und nach der Session gehn wir gründlich duschen und baden und sind wieder ganz normale Leut

Promisc hat gesagt…

Ich erlaube mir mal, hier einen Text aus meiner Feder einzusetzen:

Eine Lanze für ein Tabu

Ein Thema, welches nur mit Fingerspitzen angefasst wird, obwohl es das eigentlich gar nicht verdient: Die Rede ist von

Golden Shower

Es gibt viele Menschen, die dieser Spielart skeptisch oder gar radikal ablehnend gegenüberstehen. Und das ist auch verständlich, die Gründe liegen erst einmal auf der Hand. Aber ich möchte Dir, der Du hier neugierig bist, ans Herz legen, sich zumindest mal mit diesem Text zu befassen und solle es einfach zu einem besseren Verständnis beitragen. Auch den Menschen gegenüber, die in diesem Bereich aktiv oder zumindest interessiert oder davon fasziniert sind.

Ich selbst unterscheide zwischen Golden Shower (der 'Haut'-Spielart) und Natursekt (Sekt ist bekanntlich zum trinken da).

Natursekt kommt passiv für mich persönlich eigentlich nicht in Frage, zum einen weil es mich nicht erregt, zum anderen, weil ich den Geschmack von Urin einfach nicht mag, zumindest nicht in der konzentrierten Form 'direkt ab Quelle'. Aktiv ist das wiederum etwas anderes, das ist schon einmal vorgekommen auf den Wunsch einer atemberaubenden Frau hin - und es war durch diesen speziellen Moment geschaffen einfach toll.

An Golden Shower hingegen hatte ich schon viel Freude, auch wenn Ort und Umstände sie leider nicht häufig so möglich machen wie ich es gerne habe: spontan aus einer sexuellen Situation heraus.

Ich assoziiere mit Golden Shower zum einen eine starke äußerliche Ähnlichkeit mit der weiblichen Ejakulation. Seit einem entsprechenden Schlüsselerlebnis mit einer Cousine in meiner frühen Jugend habe ich diese Vorliebe viel später dann aktiv auszuleben gelernt und zu einem Können weiterentwickelt. Und ich sehe in ihr eine eindeutige Spielart des Sexuellen. Die für mich wichtigsten Punkte in diesem Spiel der Lust sind der Anblick der weiblichen 'sprudelnden Quelle' mit dem gleichzeitigen Gefühl des Stromes auf meiner Handfläche und/oder auf meinem Schwanz, auf meiner Haut. Und last but not least dieses spezifische Geräusch bei Frauen, dieses zischelnde, säuselnde, das sich völlig vom dem beim Mann unterscheidet.

Hetero-Sexualität besteht aus der gemeinsamen Auslebung der geschlechtsspezifischen Unterschiede. Und unter diesem Gesichtspunkt den Vorgang des 'Pissens' betrachtet, bestehen da erhebliche Unterschiede: Ja, Männer und Frauen pinkeln unterschiedlich in vielerlei Hinsicht, nicht nur in der Körperhaltung. Was zum einen neugierig macht, zum anderen aber auch einen sexuellen Anziehungspunkt ausmacht. Ich sage bewusst nicht ausmachen 'kann', denn ich gehe grundsätzlich davon aus, dass, wie es auch bei den Doktorspielen unter Kindern / frühpubertären Menschen passiert, eine allgemeine Neugierde in dieser Richtung besteht, diese aber durch das anerzogene Urintabu bei den meisten Menschen verschüttet wird.

Die erhebliche Anzahl von Bilddokumenten und Erzählungen / Berichten aus antiker, mittelalterlicher bis prä-moderner Zeit, also bis ins viktorianische Zeitalter, belegen dies auch anschaulich. Siehe unter anderem die Illustrationen in »Erotica Universalis«, Taschen-Verlag u.v.a.m.

Aus dieser Argumentation heraus wird auch die klare Abgrenzung der Golden Shower zu Kaviar eindeutig klar. Letztere ist eine davon völlig unabhängige Variante, die eher etwas mit dem Bruch aller Tabus zu tun hat, also aus einer anarchistischen Grundhaltung heraus entsteht statt aus einer sexuellen. Auch psychologisch besteht kein Zusammenhang in der Entwicklung des Menschen zwischen dessen freudscher analer Phase und dessen Erkundung des geschlechtsübergreifend-sexuellen Urin-Spiels.

Oftmals ergibt sich das Paarspiel Golden Shower die ersten Male aus gemeinsamen Spielen unter der Dusche/in der Badewanne, gelegentlich auch durch offensichtliches Interesse eines der Partner beim Urinieren in der freien Natur (Autorast, Waldspaziergang o.ä.).

Promisc hat gesagt…

Fortsetzung:

In einem Fall, mit einer neunzehnjährigen, ergab es sich durch eine bei ihr durch Erregung bedingte Blasenschwäche, welche ihr aber überhaupt nicht peinlich war: sie wusste schon im Vorfeld von meiner 'Liebhaberei'. Und machte sie sich dann einfach zu eigen. Das war meine bisher absolut erregenste Erfahrung mit dieser Spielart, und das nicht nur wegen ihrer zufälligen Treffsicherheit direkt nach dem Sex, als sie über mir sitzend genau auf mein Geschlecht traf.

Ein anderes Mal bei einer siebenundzwanzigjährigen, dass sich dann auch mehrmals so wiederholte, brachen bei einer Frau aus ihrem weiblichen Ejakulieren heraus alle Dämme und es ging übergangslos über in einen ihre Lust einfach fortführenden großen, mächtigen Strahl, der mich unversehens in meiner Körpermitte traf – und den ich ohne wenn und aber ausserordentlich genoss wie auch ihr ebenfalls von Lustgesang und -lachen begleitetes Ejakulieren wenige Augenblicke zuvor. Es gab einfach keinen Unterschied, es floss ineinadner über, ganz normal.


Es gibt klare Abstufungen in den individuellen Neigungen, dabei schließt der jeweils folgende Typ die vorhergehenden mit ein:

Typ 1: nur hören
Typ 2: auch sehen (hier starke Unterscheidungen
in 'Weitwinkel und Zoom'
Typ 3: auch riechen
Typ 4: auch fühlen
Typ 5: auch schmecken
Typ 6: auch trinken

Und für alle Stufen: Es gibt passive und aktive Genießer, als auch Passiv-Aktive.

Bei Frauen kommt dann noch hinzu, dass einige eine kindische Freude daran haben, 'ihn' beim Pissen in der Hand zu halten und zu lenken- sogar auf sich selbst, ihre Brüste, ihr Geschlecht, ihren ganzen Körper.

Ein weiterer Ausnahmefall in dieser Hierarchie: Bilderliebhaber, die zwar sehen wollen, aber nicht hören.

Ich für meinen Teil unterscheide zwischen Golden Shower , d.h. für mich in der Hand und auf der Haut (außer dem Gesicht) fühlen, aber nicht trinken, das nenne ich dann wie oben schon einmal gesagt Natursekt. Frischer Morgenurin ist aus Geruchsgründen ebenso tabu für mich. Obwohl ich zugeben muss, es in einem sehr ekstatischen Moment einmal geschmeckt, will heißen, auf der Haut geleckt zu haben, und ich könnte schwören, es schmeckte irgendwie 'fraulich'...erregend 'uneklig'.

Die Lust an dieser Spielart der Liebe ist sehr vielfältig und differenziert, jeder hat so seine Art von Motivation und bevorzugter Praxis. Ich würde da 2 Tendenzen unterscheiden: Liebhaberei an verbotener Praxis und Neugierde auf die beim anderen Geschlecht einfach völlig andere körperliche Expression.

Ich selbst zähle mich zu zweiteren.

Übrigens: Diese Art der sexuellen Stimulation ist weiter verbreitet als gemein angenommen (ca. 11% Praktizierende und 31% Sympathisierende) und hat nichts mit den unbestreitbar gesundheitsfördernden Wirkungen des Urins zu tun, obwohl das natürlich in einer Diskussion ein treffendes Argument sein kann. Ach ja, für jene, die es genau wissen wollen: Frischer Urin von gesunden Menschen ist steril und enthält absolut keine Keime.

Schlapphut hat gesagt…

Wenn man zu Extremen neigt und darin seine Befriedigung findet, wie sehr erregt euch dann der ganz normale Sex?

Bibi Blog hat gesagt…

Ohhhh, sehr spannende Kommentare....Fetisch...Eigentlich bedeutet das laut Wikipedia sexuelle Präferenz oder auch sexuelle Störung und muss nicht zwingend etwas Extremes oder Aussergewöhnliches sein...Ich bevorzuge erstere Definition, ansonsten wäre ich sehr behandlungsbedürftig ;-) Ich habe den Oralsexfetisch, genauso den Analsexfetisch, den Kussfetisch, Golden Shower mag ich gerne (passiv und aktiv) und über meinen Partner bin ich mit Latex in Berührung gekommen und teile diese Leidenschaft mittlerweile auch. Nicht zu vergessen der ganze BDSM-"Krams", dem ich sehr viel abgewinnen kann. Hach

Schlapphut hat gesagt…

Mensch Bibi, die ganzen Seiten an DIr kenne ich ja noch garnicht! Aber spannend zu lesen.