Samstag, 8. Januar 2011

Das Leid als Freude

Die Katze hat mich neulich vielleicht sehr treffend analysiert: "Wenn es nicht so wäre und sie die Situation nicht dominieren würde, wärst du niemals glücklich! Also lass dich ausbeuten und freu dich daran." Immer wieder kann ich nur den Eindruck gewinnen, als suche ich das Leid förmlich, auch wenn ich es erkannt habe. Deshalb habe ich das Gezeter mit Frau Freitag auch nicht mehr mitmachen wollen, habe sie am Mittwoch stehen lassen. Und was passiert? Sie meldet sich plötzlich bei mir, heute Abend waren wir sogar aus, nur sehr kurz und dann bei mir.

Es macht Spaß, sie quer durch das Bett zu vögeln, diese grazile Frau, die ich ganz leicht überall hin drehen und biegen kann, die sich so filmreif räkelt, die gierig  einen schnelleren Takt mit Händen und Füßen vorgibt, ihren Kopf zum Stöhnen in das Kissen drückt. Und ich genieße ihre Bekundungen über meinen fordernden Fickstil und die Bemerkungen über die Tiefe.

Aber der ein oder andere geneigte Leser kennt auch meine Haltung zu gemeinsamen Übernachtungen. Und wenn sie nach langem Kuscheln plötzlich aufspringt und trotz allen Bittens und Bettelns nach Hause geht, dann empfinde ich das als Unverschämtheit. Das habe ich ihr gesagt, und das habe ich sie auch spüren lassen. Doch sie bleibt unangenehm kalt in solchen Sachen.

Der Abend endete also mit gemischten Gefühlen. Das Schlimme dabei ist: Ich hatte es schon vorher geahnt.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Noch ist es ja noch recht frisch bei euch beiden...

Oder will da jemand nur spielen...

Schlapphut hat gesagt…

Der enge Freundeskreis kennt mich ja auch schon: Ich will zu schnell zu viel von allem. Und jetzt bekomme ich nur langsam etwas, und es scheint, als würde es nciht mehr und mehr, sondern verharren. Das ist frustrierend.

Die Katze hat gesagt…

Ich hab schon geahnt, dass du am Freitag noch Sex hast. Ich versteh diese Frau einfach nicht. Vielleicht flieht sie vor Nähe und damit vor Gefühlen? Denn Sex schafft nur Nähe, wenn es über das abreagieren und Sex haben hinausgeht. Am Ende wird das Zusammensein wichtiger als der Sex, so wie bei uns damals. Und wenn sie nicht im Gefühlschaos steckt, will sie das vermeiden. Logisch, aber frustrierend. Oh ja! Ich knuddel dich ganz doll. Aber am Ende wirst du davon doch net lassen, es sei denn, du findest eine Bessere.

ElbKind hat gesagt…

es ist doch als alte Spiel: das, was Du dringend willst, bekommst Du nicht. Je mehr Du ihr zeigst, dass Du es willst, desto weniger bekommst Du es. Und umgekehrt.

In dem Moment, wo Dir egal ist, ob sie über Nacht bleibt, wird sie bleiben.

Du hast es selbst schon geschrieben: sie genießt es, die Oberhand zu behalten. Also warum hätte sie bleiben sollen, wenn Du sie darum bittest?

Anonym hat gesagt…

Ich möchte mir nicht anmaßen darüber zu Urteilen, wieso Frau Freitag, dieses oder jenes tut. Das kann sowieso nur sie selbst wissen.
Das bedeutet allerdings auch dass nur du weißt, wieso du das mit dir machen lässt.
Und ob es sich lohnt bzw. lohnen wirs, weiß leider keiner.

Ich wünsch für dich nur, dass du irgendwann das findest, wonach du suchst.

Liebe Grüße
Elidea