Sonntag, 25. Januar 2009

Vom Neanderthaler zum Junkie

Weiter geht's in dieser - nennen wir es der Einfachheit halber mal - Beziehung. Obwohl Posse es auch gut treffen würde. Gestern hat sie Schluss gemacht. Ich hatte mich da ein bisschen verplappert und gedacht, ich könnte ihr mal erklären, wie ich die Welt sehe. Was diametral zu ihrem Weltbild steht. Worauf sie meinte, mit jemandem wie mir könne sie nicht zusammenleben. Ich witterte meine Chance und dachte, jetzt könnte ich sie endlich mal abservieren, vorher noch ordentlich die Meinung geigen, ich war voll in Fahrt. Doch dann machte ich den Fehler und fragte sie, ob für sie jetzt Schluss ist. Sie sagte, sie wüsste es nicht. Und ich wurde wieder rückfällig. An dieser Stelle würde ich meinen Neanderthaler-Vergleich gern zurück ziehen und ihn durch einen Junkie-Vergleich ersetzen. Ich weiß, dass sie mir nicht gut tut. Aber ich kann trotzdem nicht von ihr lassen. In dieser Intensität, wie ich es jetzt erlebe, würde ich sagen, sie ist wie Heroin.

Es folgte jedenfalls eine stundenlanger Kampf um ihr Herz, in dessen Verlauf ich mir überlegte, bei potenziellen Streitpunkten zukünftig nach Strich und Faden zu lügen, damit ich meine Ruhe habe. Mit ihr wird es eh nicht ewig dauern. Aber ein bisschen möchte ich noch. Nachdem die Diskussion heute morgen dort weiter ging, wo sie gestern aufhörte und sich seitdem keinen Millimeter bewegt hat, habe ich vorgeschlagen, dass Thema einfach zu beenden, darüber zu schweigen, nochmal innige Liebe und Treue geschworen und damit hatte sich das.

Ich war mal ein guter Junge. Ein richtig guter. Ich habe Frauen (anfangs noch Mädchen) Gedichte geschrieben, Blumen geschenkt, war aufmerksam, rückblickend würde ich sagen, höchst geeignet. Moralisch ging es mit mir seitdem kontinuierlich bergab. Da kommt immer mehr Verbitterung über die Macken der Frauen auf, bei denen ich pauschal Schuld habe. Ich bin jetzt schon so weit, dass ich nur noch bei gemeinsamen Schnittmengen hochkonzentriert bin und sonst abschalte, gut zurede und Stress vermeide. Positives wird voll ausgekostet, Negatives einfach ignoriert. Das einzige, was dann schmerzt, ist der Rückblick, wohin ich nur gekommen bin. Und die Frage: Wo soll das alles enden?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hmmm... Eingedenk der Tatsache, dass ich gestern abend ja schon das meiste von meinem Senf dazu abgegeben habe, fällt mir nur mehr folgender Kommentar zu solch einem Dauerthema ein: Die Zeit wird dich hoffentlich lehren, wie du mit solchen Dingen umzugehen hast.
Is' klar, ich weiß.
Is' aber auch wahr, n'n?

(zieh' dir noch ein paar mal "United States of Whatever" rein ;-)